Holzernte dient der Waldgesundheit

Um einen gesunden, funktionstüchtigen Wald mit reicher Artenvielfalt und genügend Nachwuchs zu erhalten, braucht es eine regelmässige Holzernte. Das Fällen der Bäume sichert eine nachhaltige Waldstruktur: Weil dadurch mehr Licht in die Bestände gelangt, können Jungbäume besser nachwachsen. Von der Holzernte im Kanton Uri wird etwa die Hälfte als Stammholz genutzt. Der Rest dient als Energieholz.

Ein Teil des Holzes bleibt im Wald

Jedes Jahr wachsen im Urner Wald etwa 60’000 Kubikmeter Holz nach. Davon wird jedoch nur knapp die Hälfte geerntet. Aufgrund des schwierigen Geländes ist es in Uri momentan fast nirgends möglich, Holz so zu ernten, dass die Kosten gedeckt werden. Auch aus diesem Grund bleibt ein Teil der gefällten Bäume nach waldbaulichen Eingriffen im Wald zurück.

Für stabile Bestände

Waldpflege und Holzernte bringt viele Vorteile. Einerseits wird der Jungwald direkt gestärkt, andererseits wehren die Forstbetriebe mit ihrer Arbeit diverse Waldschäden ab. Mehr lichterfüllter Freiraum im Wald erhöht die Artenvielfalt, fördert den Lebensraum Wald und sorgt für widerstandsfähige Waldbestände.

Wem gehört der Urner Wald?

Der Wald in der Schweiz darf grundsätzlich von allen frei betreten werden. Einschränkungen gelten nur für Wildruhezonen. Im Kanton Uri gehört der grösste Teil der Waldflächen den Korporationen Uri und Ursern. 93 % der Waldfläche sind öffentlicher Wald, der Rest ist Privatwald. Die Korporation Uri hat ihre Nutzungsrechte an die Korporationsbürgergemeinden übertragen.

Akteure & Projekte

Korporation Uri

Nebst dem Alpwesen, der Pflege der Berglandschaft und der Landwirtschaft gehört das Forstwesen zu den Hauptaufgaben der Korporation Uri. In ihrem Besitz ist der grösste Teil des Urner Waldes. Verwaltet und genutzt wird er von den Korporationsbürgergemeinden. Deshalb ist das Forstpersonal bei den einzelnen Korporationsbürgergemeinden angestellt. Die Korporation ist für den Bodenverkauf oder für Durchleitungs- und Überbauungsrechte auf ihrem Gebiet zuständig. Zudem finanziert sie Erschliessungen sowie die Schutzwaldpflege mit und fördert kulturelle, soziale und sportliche Anlässe und Projekte. Die Leistungen der Korporation kommen allen Urnerinnen und Urnern zugute.

Korporation Ursern

Das Hoheitsgebiet der Korporation Ursern umfasst eine Fläche von rund 17'500 Hektar und erstreckt sich über die Gemeinden Andermatt, Hospental und Realp. Die Korporation Ursern ist mit knapp 93 % die grösste Grundeigentümerin im Tal. Ihr Besitz umfasst Alpen, Wälder, Felsen, Gletscher, Bäche und Bergseen. Die Verwaltung und Pflege dieses Eigentums ist die Hauptaufgabe der Korporation Ursern. Ausserdem erbringt sie diverse Zusatzleistungen für die Talgemeinschaft. Die Korporation finanziert öffentliche Projekte wie Landwirtschaftsverbesserungen, Strassenbau, Aufforstungen, Veranstaltungen und Forschungsprojekte.

Forstkreise und Forstreviere

Der Kanton Uri ist in drei Forstkreise und weiter in neun Reviere eingeteilt. Einige Korporationsbürgergemeinden betreiben einen eigenen Forstbetrieb, andere haben sich zu Bewirtschaftungseinheiten zusammengeschlossen – etwa das Forstrevier Uri Süd, der Forstbetrieb Attinghausen-Seedorf, Forst Urnersee oder Forst Schattdorf-Bürglen. Denn die Urner Waldbewirtschaftung ist defizitär und ohne forstliche Beiträge für Leistungen zugunsten der Öffentlichkeit nicht umsetzbar. Zu den Aufgaben im Wald unter der Leitung der jeweiligen Förster gehören die nachhaltige Schutzwaldpflege, der Waldschutz, Leistungen zur Förderung der Waldbiodiversität und Unterhalt der Infrastruktur. Zudem werden Arbeiten für Dritte beispielsweise im Hochwasserschutz oder in der Landschaftspflege ausgeführt.

Kantonales Amt für Forst und Jagd

Das Amt für Forst und Jagd gehört zur Sicherheitsdirektion des Kantons Uri. Es hat die Oberaufsicht über die Erhaltung, Nutzung und Pflege des Waldes. Die Abteilung Forst vollzieht die Waldgesetzgebung, erarbeitet die forstliche Planung und setzt die entsprechenden Projekte um. Sie berät die Forstbetriebe der Bürgergemeinden und betreut Fachthemen wie Gebirgswaldbau, Waldschutz, Waldbewirtschaftung, Waldbiodiversität oder das Beitragswesen. Weiter ist das Amt für Forst und Jagd verantwortlich für die Beurteilung von Naturgefahren und den Schutz vor diesen sowie für den Schutz des Wildes, dessen Lebensraum und für das Jagdwesen.

Broschüre Wald- und Holzführer

Lust auf noch mehr Waldwissen? Ab Frühling 2025 wird eine Broschüre der Korporation Uri die Leistungen des Waldes, die Verarbeitung des Urner Holzes sowie die in der Wald- und Holzbranche tätigen Organisationen umfassend aufzeigen. Der Urner Wald- und Holzführer wird sobald vorliegend auch hier aufgeschaltet.