Viele Aufgaben für den Wald

Der Wald übernimmt – je nach Standort in unterschiedlichem Ausmass – vier Hauptfunktionen: Schutz, Lebensraum und Biodiversität, Erholungsraum sowie Holznutzung. Dazu kommen weitere wichtige Aufgaben, mit denen der Wald unser Leben verbessert: Indem er der Luft CO2 entnimmt, den Kohlenstoff einspeichert und Sauerstoff abgibt, verbessert er die Klimasituation. Als Menschen können wir diese Funktion unterstützen. Wenn wir mehr Holz verbauen, bleibt der Kohlenstoff darin länger gespeichert. Der Wald prägt das natürliche Landschaftsbild und wirkt ausserdem als natürlicher Sonnen-, Licht- und Lärmschutz sowie als Wasserfilter und Wasserspeicher.

Positive Effekte auf das Klima

Beim Wachsen nehmen Bäume Kohlendioxid (CO2) auf, speichern Kohlenstoff im Holz ein und geben über die Blätter Sauerstoff in die Umgebung ab. Damit reduziert der Wald laufend viel klimaschädliches CO2 in der Atmosphäre. Beim Verbauen von Holz als Werkstoff wird der darin eingelagerte Kohlenstoff weiter gespeichert – je länger das Holz verbaut bleibt, desto mehr CO2 bleibt über Jahrzehnte gebunden. Beim Wiederverwerten von Bauteilen oder beim Holzrecycling bleibt der positive Effekt auf das Klima weiter erhalten.

Der Wald als Beschützer

Der Andermatter Bannwaldbrief von 1397 ist einer der ältesten im ganzen Alpenraum. Er zeugt davon, dass die unmittelbar wichtigste Funktion des Urner Waldes seine Schutzwirkung ist. Rund zwei Drittel der Waldflächen in Uri sind als Schutz- oder Bannwälder registriert. Sie bewahren uns Menschen, unsere Strassen, Gebäude und weitere Infrastrukturen vor Felsstürzen, Steinschlägen, Murgängen und Lawinen. Wo der Schutzwald fehlt, müssen technische Verbauungen erstellt werden. Das kostet innert 100 Jahren aber rund 10-mal mehr, als den Wald fachgerecht zu pflegen.

Akteure & Projekte

Den Wald auf der Zunge zergehen lassen…

Schokolade macht glücklich. Urner Waldschokolade macht noch glücklicher! Wer gerade keine Zeit für einen erholsamen Waldspaziergang hat, kann sich mit dieser Spezialausgabe den Wald auf der Zunge zergehen lassen. Die Milchschokolade mit Weisstannen-Nadeln aus dem Urner Wald ist mit Passion und Kakaobohnen aus Costa Rica gemacht, ebenfalls die mit Weisstanne und Sanddorn. Das Label «Dany Swiss Chocolatier» aus Altdorf steht für die Unterstützung der Kakaobauern, faire Arbeitsbedingungen und eine ausgewogene Biodiversität. Die Urner Waldschokolade mit Weisstanne gibt’s in limitierter Auflage und ist ein echter Waldgenuss.

Bergwald für morgen

Damit der Urner Wald seine umfassenden Klimaleistungen weiterhin erbringen kann, muss er auf lange Zeit stabil bleiben und sich laufend verjüngen können. Gleichzeitig soll der Wald selbst klimafit werden: Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird eine grössere Artenvielfalt bei den Bäumen wichtig. Da die Sommer wärmer und trockener werden, gedeihen künftig andere Baumarten besser als heute. Und weil auf gewissen Flächen die Samenbäume fehlen, ist es sinnvoll, der Natur in diesen Fällen mit dem Pflanzen von zukunftsfähigen Bäumen nachzuhelfen. So können wir heute zu einem gesunden, stabilen Bergwald von morgen beitragen. Trägerin des Projekts ist WaldUri: Der Verband der Waldeigentümer realisiert die Pflanzungen mit dem Forstdienst und dem Amt für Forst und Jagd. Die Dätwyler Stiftung unterstützt das Baumpflanzungsprojekt Uri finanziell.

Aufforstungsprojekt Ursern

Der Verein Wald und Klima Ursern hat vor, Teile des unterdurchschnittlich bewaldeten Hochtals aufzuforsten, das Landschaftsbild aufzuwerten und einen Beitrag zu einer CO2-neutralen Gesellschaft zu leisten. Basierend auf einer Projektstudie sollen rund 58 Hektar im Urserntal etappenweise über mehrere Jahre mit Baumsetzlingen bepflanzt werden. Mit der entsprechenden Pflege können sich so neue Waldflächen entwickeln. Wichtige Projektbeteiligte sind die Korporation Ursern, das Forstrevier Uri Süd und das kantonale Amt für Forst und Jagd.

Natürlicher Erholungsraum

Der Wald ist für alle frei zugänglich und auch deshalb ein beliebter Erholungsraum. Wer schätzt es nicht, an der frischen Waldluft den Kopf zu lüften oder an einer Feuerstelle ein Picknick zu geniessen. Ein beliebtes Urner Freizeitziel ist zum Beispiel der Bodenwald in Attinghausen: Auch hier braucht es wie im Schutzwald eine gezielte Pflege, um die Baumartenvielfalt und somit die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegen Störungen zu stärken. Regelmässig kontrolliert der Forstdienst auch die Bäume und erkennt, ob sie ein Sicherheitsrisiko darstellen, umstürzen oder herabfallende Äste die Erholungsuchenden gefährden könnten. Waldpflege sorgt also auch für ein attraktives und sicheres Naturerlebnis.