Es gibt viele Möglichkeiten, wie Holz nach der ersten Nutzungsdauer wiederverwendet werden kann. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der stofflichen und der thermischen Wiederverwertung von Altholz. Der stoffliche Teil macht momentan in der Schweiz rund 20 % aus, der thermische rund 80 %. Holz zu recyceln, ist ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz. So kann Holz am Ende seiner Lebensdauer fossile Energieträger und CO2-intensive Baustoffe ersetzen.
Bei der stofflichen Wiederverwertung wird aufbereitetes Altholz etwa zu Spanplatten, Holzfaserdämmungen oder Paletten weiterverarbeitet. Diese Produkte ersetzen solche aus anderen, weniger umweltfreundlichen Materialien. Auch Mulch, Papiermasse oder Haustierstreu sind Wiederverwertungsprodukte. Bei der thermischen Wiederverwertung wird Altholz zur Wärme-, Fernwärme- oder Stromerzeugung genutzt und dient somit als klimafreundlicher Energielieferant. Weiter laufen Forschungen zu zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten von unbehandeltem Altholz – etwa als Biokunststoff.
Nebst Stamm- und Brennholz begegnet uns Holz tagtäglich als Industrieholz. Es ergänzt auch recyceltes Altholz: So besteht etwa Zeitungspapier zu gut 2/3 aus Altpapier und zu 1/3 aus Frischfasern aus Fichtenholz. Industrie- wie auch Altholz wird mechanisch zerkleinert oder chemisch in seine Bestandteile Zellulose, Hemizellulose, Holzzucker sowie die Kittsubstanz Lignin aufgespaltet. So entstehen neue Werkstoffe, bei denen ihre ursprüngliche Herkunft – aus dem Wald – oft kaum mehr erkannt wird. Man könnte sagen: Holz wird neu erfunden und sorgt für Überraschungen.